Die Fachkräfte des ambulanten sozialen Dienstes unterstützen ihre Klienten/innen bei der Führung eines straffreien Lebens. Dabei leisten sie Unterstützung in vielen Lebensbereichen und bei diversen Problemlagen.
Um diesen Erfordernissen gerecht werden zu können, bedarf es regelmäßiger Fortbildung, der Vernetzung mit anderen Institutionen sowie Projektarbeit.

Fortbildung
Supervision
Die Fachkräfte des ambulanten sozialen Dienstes können regelmäßig Supervision durch externe Supervisoren in Anspruch nehmen.

Kollegiale Fallbesprechung
Die Fachkräfte des ambulanten sozialen Dienstes führen bei Bedarf in kleinen Teams kollegiale Fallbesprechungen durch.

Vernetzung mit anderen Institutionen
Arbeitskreis "Klient Sexualstraftäter"
Der Arbeitskreis „Klient Sexualstraftäter“ besteht bereits seit mehreren Jahren. Nachdem zunächst durch eine umfassende Therapeutenumfrage in der Region die Therapiemöglichkeiten für Sexualstraftäter erfasst wurden, steht heute die Verbesserung der Vernetzung und Kooperation zwischen allen am Hilfeprozess für Sexualstraftäter Beteiligten im Mittelpunkt der Arbeit des Arbeitskreises.
Der Arbeitskreis organisiert beispielsweise einmal jährlich ein Treffen zwischen Richtern, Staatsanwälten, Mitarbeitern der Justizvollzugsanstalten der Region, niedergelassenen Therapeuten und Fachkräften des ambulanten sozialen Dienstes. Bei diesen Treffen werden regionale Hilfsangebote vorgestellt oder Referate zur Behandlung von Sexualstraftätern gehalten. Diese Treffen dienen auch dem interdisziplinären Austausch.
Aus diesem Kreis hat sich mittlerweile ein interdisziplinärer Arbeitskreis gebildet, der etwa viermal jährlich konkrete Alltagsschwierigkeiten in der Arbeit mit Sexualstraftätern thematisiert und den Fokus stärker auf die Kooperation untereinander richtet.

Kommunale Arbeitskreise
Die Fachkräfte des ambulanten sozialen Dienstes arbeiten ebenfalls in kommunalen Arbeitskreisen, z. B. dem Arbeitskreis „Runder Tisch Gewalt der Stadt Aachen“ oder dem „Psychosozialen Arbeitskreis von Stadt und Kreis Aachen“ mit.

Öffentlichkeitsarbeit
Die Fachkräfte des ambulanten sozialen Dienstes führen bei Anfragen Informationsveranstaltungen zu ihrem Arbeitsgebiet sowie zu einzelnen Projekten der Bewährungshilfe durch. Adressaten sind beispielsweise angehende Juristen, Schulen und andere Behörden.

Projektarbeit
Anti-Gewalt-Training für Männer
Der Arbeitskreis „Gewaltprävention der Bewährungshilfe Aachen, der sich aus 10 Kolleginnen zusammensetzt, hat im Jahr 2000 ein Anti-Gewalt-Training konzeptioniert und führt dieses seit 2001 einmal jährlich durch.
Das Anti-Gewalt-Training umfasst 13 Abendveranstaltungen á 2 Stunden, die im wöchentlichen Rhythmus durchgeführt werden, sowie zwei Tagesveranstaltungen am Wochenende.
Das Training verfolgt die Ziele, die Selbstwahrnehmung der Teilnehmer zu verbessern, Deeskalationstechniken und individuelle Konfliktlösungsstrategien zu vermitteln sowie die Empathiefähigkeit für die Oper zu erhöhen.
Das Anti-Gewalt-Training wird durch jährliche Erfassung der Rückfallzahlen evaluiert. Bislang haben insgesamt 50 Teilnehmer, die mit durchschnittlich 1,7 einschlägigen Straftaten vorbelastet waren, das Training erfolgreich abgeschlossen. Davon sind nur 8 Teilnehmer einschlägig nachverurteilt worden.